AD
Deus Vult Omnes homines Salvosfieri, Hoc est, Reges, Priuatos, Pauperes,
Divites, Fæminas, Maritos, Infantes, Pueros, Iudæos, Gentes, Enchiridio ad lauren. Cap. 103.
paulo: göttichio. fecit Aug. Wilh. petro. Zimerman̄. excudit Ao 1607
Der Künstler kopierte Dürers 1504 entstandenen Kupferstich "Die Geburt Christi" von der Gegenseite. Bis auf die Seitenverkehrung orientiert er sich deutlich an der Vorlage.
Das heilige Geschehen ereignet sich inmitten eines baufälligen Gebäudekomplexes. Während sich Maria im offenen Erdgeschoss eines Fachwerkhauses andächtig über das Christuskind beugt und ein Hirte betend niederkniet, füllt Joseph Brunnenwasser in einen Krug. Durch einen Torbogen in der Ferne sichtbar, verkündet der Erzengel Gabriel die Geburt Christi.
Oben rechts auf der Tafel erinnert das Monogramm an den geistigen Schöpfer der Bildidee. Unterhalb des Bildausschnitts findet sich eine Inschrift wieder, in der das Entstehungsjahr "1607", Künstler und Verleger genannt werden. Der Bamberger Sammler Joseph Heller wusste in seiner ab 1827 erschienenen Dürer-Monographie zu berichten, dass der Wiener Kunsthändler F. X. Stöckl seinerzeit die Druckplatte besaß (vgl. Heller Dürer 1827 II, S. 348, Nr. 133).