1514
AD
15 Jahre nach dem Blatt „Maria mit dem langen Haar auf der Mondsichel“ stach Dürer eine gegenseitige Variante des Motivs.
Der Kupferstich zeigt Maria in ihrer Rolle als Mutter. Sie ist in ein langes, Falten schlagendes Gewand gehüllt und steht auf einer Mondsichel. Ihre Haare werden von einem dünnen Haarband gehalten, während sie sanft ihr Haupt zum nackten Jesusknaben neigt, den sie liebevoll auf ihren Armen hält. Er umschließt mit seinen Händen einen Apfel und schaut – im Gegensatz zum Stich von etwa 1499 – nicht zu seiner Mutter, sondern in Richtung der Betrachter*innen. Durch den Strahlenkranz, der die Figurenkonstellation umgibt, und die ansonsten fehlende Hintergrundgestaltung wird der Eindruck einer schwebenden Erscheinung erweckt.
Provenienz: Georg Friedrich Brandes
Provenienz: Gottfried Winckler