1519
AD
Dürer fertigte 1519 den Kupferstich „Maria, das Kind stillend“.
Die stillende Muttergottes sitzt mit dem Jesusknaben auf einer Rasenbank. Während sie das Christuskind säugt, senkt sie liebevoll ihr Haupt. Das edle Gewand, der Schleier und das Perlendiadem stehen in Kontrast zur Umgebung. Beide Figuren werden von strahlende Nimben akzentuiert, was dem natürlichen Vorgang eine himmlische Komponente verleiht.
Sowohl für die stillende Maria als auch ihr Gewand sind Studien von Dürers Hand erhalten (z.B. Wien, Albertina, Inv.-Nr. 3131; Paris, Louvre, Inv.-Nr. 18597, Recto). Den Kupferstich führte Dürer auf seine Reise in die Niederlande mit, die er ab 1520 unternahm. In dem sogenannten Tagebuch, das zwar im Orginal verschollen, doch durch zwei frühneuzeitliche Abschriften überliefert ist (vgl. Nürnberg, Staatsarchiv, Reichsstadt Nürnberg, Ratskanzlei, A-Laden Akten 145/15b, 18 sowie Bamberg, Staatsbibliothek, JH.Msc.Art.1#1), wird die im Jahr vor dem Reisestart gefertigte Maria als eine der „drei neuen Marien“ erwähnt.
Provenienz: Georg Friedrich Brandes
Provenienz: Gottfried Winckler