AD
IH•W•Æ•17
Wohl war es der flämische Künstler Johan Wierix, der im Alter von 17 Jahren, wenige Jahrzehnte nach Dürers Tod, eine gleichseitige Kopie von dessen um 1498 entstandenem Kupferstich "Maria mit der Meerkatze" fertigte.
Auch bei ihm ist Maria, die in ein elegantes Gewand gehüllt auf einer Rasenbank sitzt, die zentrale Figur. Mit der linken Hand stützt sie sich auf ein geschlossenes Buch, während sie mit dem rechten Arm das nackte Christuskind auf dem Schoß hält. Der kleine Heiland lockt ein Vögelchen, das sich bereits auf seinem Finger niedergelassen hat, mit einem Saugbeutel. Zu Füßen der Muttergottes, deren Haupt durch einen schlichten Nimbus akzentuiert wird, ist ein Affe angeleint. Im Hintergrund führt ein Flusslauf den Blick der Betrachter*innen durch eine detailliert gestaltete Landschaft in die Ferne.
Während das Monogramm an den geistigen Schöpfer der Bildidee erinnert, sind mit der Buchstabenkombination "IH•W" und der für die Gebrüder Wierix charakteristischen Altersangabe Hinweise auf den Kopisten in die Darstellung integriert. Mit Adam von Bartsch und Georg Kaspar Nagler schreiben die Autoren des 19. Jahrhunderts das Blatt noch Hieronymus Wierix zu, wobei heute Johan Wierix als der Künstler gilt. Marie Mauquoy-Hendrickx listet in ihrem Werkverzeichnis zwei Zustände der Platte auf: zum einen mit dem Dürer-Monogramm und der Inschrift "IH•W•Æ•17" und zum anderen ergänzt um das Zeichen Claes Jansz. Visschers (vgl. Mauquoy-Hendrickx I, S. 134, Nr. 751).