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Bereits um 1501 fertigte Dürer den Kupferstich "Der heilige Eustachius", der bereits in der Forschung des beginnenden 19. Jahrhunderts als "Hauptblatt unter den Kupferstichen" des Künstlers gewertet wurde (Heller Dürer 1827 II, S. 442, Nr. 727).
Dürer bettet die Bekehrung des Heiligen in eine detailreiche Bilderzählung ein. Beim Anblick des gekreuzigten Christi, der im Geweih eines von ihm gejagten Hirsches erscheint, ist er demütig auf die Knie gesunken. Das Ereignis findet auf einer Lichtung statt, die im Hintergrund durch einen bewaldeten Berg mit Burg und im Vordergrund durch das Pferd des Jägers sowie ein Jagdhundgruppe eingefasst wird.
Die heute verschollene Druckplatte war in Besitz von Kaiser Rudolph II., der sie als Zeichen seiner Wertschätzung gegenüber dem Künstler vergolden ließ. Später sei sie in Privatbesitz von Joseph Redtenbacher übergegangen (vgl. Heller Dürer 1827 II, S. 442, Nr. 727). Der Kupferstich, mit dem Dürer aufgrund der Vielfältigkeit sein technisches Können demonstrieren konnte, wird im schriftlichen Nachlass des Künstlers verschiedentlich erwähnt. So führte er Abzüge auf seine Reise in die Niederlande mit, auf der sie ihm mehrfach als Geschenk dienten, wie den beiden heute erhaltenen Abschriften des im Original verschollenen Dokuments zu entnehmen ist (vgl. Nürnberg, Staatsarchiv, Reichsstadt Nürnberg, Ratskanzlei, A-Laden Akten 145/15b, 18 sowie Bamberg, Staatsbibliothek, Sign. JH.Msc.Art.1#1). In mehreren Sammlungen haben sich Abzüge der Platte auf Seide erhalten (vgl. Schoch/ Mende/ Scherbaum I, S. 95).
Provenienz: Georg Friedrich Brandes
Ein annotiertes Exemplar des Katalogs, in dem der Preis noch vollständig lesbar ist, wird in der Bayerischen Staatsbibliothek München aufbewahrt (vgl. Sign. Art. 48 p-1).
Provenienz: Gottfried Winckler
Provenienz: Praun'sches Kabinett
Provenienz: Gottlieb Wilhelm Becker
Provenienz: Johann Aloys Schneider
Verschiedene mit Preisen und Käufern annotierte Exemplare des Katalogs sind in den Heidelberger historischen Beständen aufzurufen.