1519
AD
Dürer fertigte 1519 den querformatigen Kupferstich "Der heilige Antonius vor der Stadt".
Entgegen der Darstellungstradition zeigt er nicht die Versuchung des Heiligen, sondern den rastenden Mönch, der vertieft in seine Lektüre am Wegesrand sitzt. Hinter ihm erhebt sich eine Stadtkulisse. Leicht aus der Mittelachse nach links verschoben, erinnert in der Vertikalen ein Doppelkreuz mit Glöckchen an die Wohltätigkeit des Eremiten.
Nachweislich nahm der Künstler Abzüge des Kupferstichs mit, als er 1520 in die Niederlande aufbrach. Dem sogenannten Reisetagebuch zufolge, das zwar im Original verschollen, doch durch zwei Abschriften überliefert ist (Nürnberg, Staatsarchiv, Reichsstadt Nürnberg, Ratskanzlei, A-Laden Akten 145/15b, 18 sowie Bamberg, Staatsbibliothek, JH.Msc.Art.1#1), verschenkte Dürer den Antonius-Stich mehrfach. Sowohl für die Gestaltung der Stadt (London, Royal Collection, Inv.-Nr. RCIN 912175) als auch für die Figur des Antonius (Paris, Louvre, RF 29073, Recto) haben sich Zeichnungen von Dürers Hand in verschiedenen Institutionen erhalten.
Provenienz: Georg Friedrich Brandes
Provenienz: Praunsches Kabinett
Provenienz: Gottfried Winckler
Provenienz: Gottlieb Wilhelm Becker
Provenienz: Johann Aloys Schneider
Provenienz: Vincent Mayer
Verschiedene mit Preisen und Käufern annotierte Exemplare des Katalogs sind in den Heidelberger historischen Beständen aufzurufen.