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feine Einfassungslinien
Der Künstler zeichnete eine Kopie nach Dürers 1514 entstandenem Kupferstich "Hieronymus im Gehäus". Trotz fehlender Binnenzeichnung und detaillierter Ausarbeitung ist die Orientierung an der Vorlage deutlich zu erkennen.
Der Kirchenvater sitzt an einem Tisch, während er die Bibel aus dem Griechischen übersetzt. Im Vordergrund liegt der Löwe, das Symboltier des Heiligen, neben einem schlafenden Hund. Auf dem Tisch befindet sich nichts als das Schreibpult, ein Tintenfässchen und Kruzifix, doch ist die Stube selbst mit einem Sammelsurium an unterschiedlichen Dingen angefüllt: von Büchern über Vanitas-Objekte, wie einem Totenschädel oder einer Sanduhr, bis hin zu alltäglichen Utensilien, wie einer Schere, Kerzen, Pantoffeln oder Hieronymus' Hut an der Wand. Das durch die Butzenscheiben in den Raum dringende Licht entwickelt an den Fensterlaibungen ein dekoratives Spiel aus Licht und Schatten.
Zwar erinnert das Monogramm an den geistigen Schöpfer der Bildidee, doch fehlen Hinweise auf den Kopisten oder die Entstehungszeit.