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Bernhard Hausmann identifizierte das Werk 1861 als das mehrfach in Dürers sogenanntem Tagebuch der niederländischen Reise, das zwar im Original verschollen, doch durch zwei frühneuzeitliche Abschriften überliefert ist (vgl. Nürnberg, Staatsarchiv, Reichsstadt Nürnberg, Ratskanzlei, A-Laden Akten 145/15b, 18 sowie Bamberg, Staatsbibliothek, JH.Msc.Art.1#1), als "Nemesin" betitelte Blatt. Es gehört zu den vom Format her größten Kupferstichen des Künstlers. Heute unter den Titeln "Nemesis" oder "Das große Glück" bekannt, zeigt es ein Motiv, das seit jeher zu vielfältigen Interpretationen anregte.
Die Schicksalsgöttin schwebt im Zentrum des Blattes oberhalb einer besiedelten Landschaft. Im rechten Profil steht die geflügelte Gestalt auf einer Kugel, hält einen Pokal in die Höhe und hat Zaumzeug über den Arm gelegt. Ihr nackter Körper wird von einer Draperie umspielt.
Eine Vorstudie Dürers hat sich im British Museum in London erhalten (Inv.-Nr. SL,5218.114). Auch eine ebenfalls dort aufbewahrte Pokalstudie wird mit dem Kupferstich in Verbindung gebracht (Inv.-Nr. SL,5218.78).
Provenienz: Georg Friedrich Brandes
Ein annotiertes Exemplar des Katalogs, in dem der Preis noch vollständig lesbar ist, wird in der Bayerischen Staatsbibliothek München aufbewahrt (vgl. Sign. Art. 48 p-1).
Provenienz: Gottfried Winckler
Provenienz: Praun'sches Kabinett