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Dürer fertigte den kleinformatigen Kupferstich "Das Fräulein zu Pferd und der Landsknecht" um 1497. Das Motiv wurde im Zuge der Mittelalter-Renaissance des 19. Jahrhunderts gerne als verliebtes Paar aus Edeldame und Knappe interpretiert oder als "reizendes Kostümblatt" (vgl. Aukt.-Kat. Amsler & Ruthardt, Berlin, Februar 1894, S. 26, Nr. 370) beschrieben. Kleidung, Mimik und Gestik weisen es jedoch als Szene aus dem Soldatenleben aus (vgl. hierzu Schoch/ Mende/ Scherbaum I, S.60, Nr. 16). Der junge Mann steht in engen Beinkleidern, geschlitztem Wams und Hellebarde neben einer Frau zu Pferd. Diese blickt ihn an und legt ihm wehmütig ihre Hand auf die Schulter. Dass er dabei sanft ihren Unterarm berührt, verleiht der Abschiedsdarstellung eine innige Atmosphäre.
Provenienz: Georg Friedrich Brandes
Provenienz: Gottfried Winckler