1514
AD
Der Nürnberger Künstler Leonhard Schlemmer kopierte den 1514 gefertigten Kupferstich "Der Dudelsackpfeifer", der zu einer Reihe von Volksmotiven aus dem Œuvre Dürers gehört. Dabei orientierte er sich deutlich an der Vorlage.
Lässig, ein Bein über das andere geschlagen, lehnt der Musizierende an einem Baum. In ein schlichtes Gewand gekleidet, spielt er auf seinem Dudelsack und blickt dabei den Betrachtenden entgegen. Durch den Verzicht auf Hintergrundgestaltung und Nebenschauplätze liegt der Fokus allein auf der Hauptfigur des Blattes.
Während Datierung und Monogramm an den geistigen Schöpfer der Bildidee erinnern, fehlen Hinweise auf den Kopisten oder die Entstehungszeit. Der heute in der Staatsbibliothek Bamberg verwahrten Korrespondenz zwischen dem Sammler Joseph Heller und Schlemmer ist zu entnehmen, dass das Blatt zu einem Konvolut an Kopien nach Dürer-Werken gehört, das Heller 1821 bei Schlemmer in Auftrag gab (vgl. JH.Comm.lit.4(1818/21, S. 227-228 und S. 239-241).