AD
Dürer fertigte 1496 den Kupferstich "Die Missgeburt eines Schweines", der auch unter dem Titel "Die wunderbare Sau von Landser" bekannt ist.
Der Künstler zeigt die Nahaufnahme eines eigentümlichen Schweins, das zwei Leiber, vier Ohren, zwei Zungen und acht Beine hat, wovon zwei aus seinem Rücken wachsen. Bereits früh sahen Forschende einen Zusammenhang zwischen der Darstellung und den Überlieferungen zweier historischer Ereignisse des Jahres 1496. Heinrich Deichsler berichtet in seiner Nürnberger Chronik von der Geburt eines siamesischen Zwillings-Schweins in den Ostertagen 1496. Außerdem verbreitete sich ein von Sebastian Brant illustriertes Flugblatt, das über ein im März 1496 im oberelsässischen Dorf Landser geborenes Schwein mit Missbildungen informierte (vgl. Schoch/ Mende/ Scherbaum I, S. 43, Nr. 8).
Im Vergleich zu anderen druckgraphischen Werken Dürers wurde dieses kaum künstlerisch rezipiert.
Provenienz: Georg Friedrich Brandes
Provenienz: Gottfried Winckler