AD
M D X X III
SIC•OCVLOS•SIC•ILLE•GENAS•SIC•ORA•FEREBAT
ANNO•ETATIS•SVE•XXXIIII
ALBERTVS•MI DI•SA•SANC•ROMANAE•ECCLAE•TI•SAN•
CHRYSOGONI •PBR•CARDINA•MAGVN•AC•MAGDE•
ARCHIEPS•ELECTOR•IMPE•PRIMAS•ADMINI•
HALBER•MARCHI•BRANDENBVRGENSIS•
Einfassungslinien
Der Künstler kopierte Dürers 1523 gefertigtes Bildnis, auch bekannt als "Der große Kardinal", von der Gegenseite. Dabei orientierte er sich deutlich an der Vorlage und zeigt den Dargestellten als Brustbild im Profil mit dem Kardinalswappen und zwei Inschriften.
Bereits der Bamberger Sammler Joseph Heller bezeichnete, zusätzlich zur Seitenverkehrung, die ungleichmäßige Anordnung der Buchstaben als Unterscheidungsmerkmal zum Original und beschrieb die unterschiedlichen Zustände der Kopie. Ihm zufolge hätten einige Abzüge unten rechts des Inschriftenfelds die ligierte Buchstabenkombination "FCNM." und insgesamt gebe es verschiedenfarbige Abzüge in Clair-obscur-Technik. In seinen Ausführungen bezog er sich auf Heinrich Sebastian Hüsgens Hinweis aus dem Jahr 1778, mit dem dieser auf betrügerische Versuche seitens des Kunsthandels durch das nachträgliche Anbringen von Künstlerzeichen aufmerksam machte (Hüsgen 1778, o.S.).
Neben Dürers Monogramm ist in zahlreiche Abzüge von der Buchstabenkombination "FCNM.", die laut Heller von manchen "als Nicolaus Christ. Matthes" ausgelegt worden sei, nur der abschließende Punkt abgedruckt (vgl. Heller Dürer 1827 II, S. 519, Nr. 1037).