1524
AD
Domine Da quod iubes et lube quod Vis
aus Astwerk
Der Künstler radierte ein Kleinformat, das Moses zeigt, der kniend von Gottvater die Gesetzestafeln empfängt. Aus dem linken Profil dargestellt, streckt er beide Arme den Tafeln entgegen, die ihm vom am Himmel erscheinenden heiligen Vater gereicht werden. Begleitet wird die Szene von zwei musizierenden Engeln.
Über einer lateinischen Inschrift sind die Jahreszahl "1524" und das Monogramm Dürers in den aus Astwerk gebildeten Rahmen integriert, während Hinweise auf den Kopisten fehlen. Vermutlich orientiert an frühneuzeitlichen Verzeichnissen, die einigen Abschriften der Dürer'schen Familienchronik beigegeben sind, beschrieb David Gottfried Schöber die Radierung als nach einer Zeichnung Dürers entstanden (vgl. Schöber 1769, S. 116). Bereits der Bamberger Sammler Joseph Heller bezweifelte diese These, doch nahm er die Radierung noch unter der Rubrik "Nach Dürer's Gemälden und Zeichnungen" in seine ab 1827 erschienene Dürer-Publikation auf (vgl. Heller Dürer 1827 II, S. 832, Nr. 2237).