Länger als ein Jahrzehnt, zwischen 1496 und 1510, arbeitete Dürer an der "Großen Passion", sodass eine künstlerische und stilistische Entwicklung in den Einzelblättern erkennbar ist. Als eines der sogenannten drei großen Bücher, neben der "Apokalypse" und dem "Marienleben", wurde die aus zwölf Holzschnitten bestehende Folge 1511 mit lateinischen Texten des Benedictus Chelidonius in Nürnberg verlegt. 1675 erwarb der Augsburger Verleger Jacob Koppenmeyer die Holzstöcke und publizierte die Passionsfolge mit einem neuen Titelblatt (vgl. Schoch/ Mende/ Scherbaum II, S. 179).
Dürer führte Exemplare der "Großen Passion" auf seine Reise in die Niederlande mit. Dies belegen diverse Nennungen im sogenannten Tagebuch der niederländischen Reise, das zwar im Original verschollen, doch durch zwei frühneuzeitliche Abschriften überliefert ist (Nürnberg, Staatsarchiv, Reichsstadt Nürnberg, Ratskanzlei, A-Laden Akten 145/15b, 18 sowie Bamberg, Staatsbibliothek, JH.Msc.Art.1#1). Zudem ist die Holzschnittfolge in der Auflistung der Dürer-Werke aufgezählt, um die einige Abschriften der Familienchronik ergänzt sind.
"Die Große Passion" ist heute in zahlreichen Sammlungen weltweit zerlegt in Einzelblätter zu finden, manchmal gar mit Text der Buchausgabe auf den Rückseiten. Die Bücher wurden im Laufe der Zeit oftmals aufgelöst und die Holzschnitte gesondert verkauft.
Provenienz: Georg Friedrich Brandes
Provenienz: Gottfried Winckler
Provenienz: Vincent Mayer
In den Heidelberger historischen Beständen digital sind mit Käufern und Preisen annotierte Exemplare des Katalogs abrufbar.
ohne Titelblatt