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Einfassungslinien
Der Künstler kopierte Dürers um 1509 als Teil der "Kleinen Passion" entworfenen Holzschnitt "Christus in der Vorhölle". Dabei ist die Orientierung an der Vorlage deutlich.
Auch der Kopist zeigt Christus, der sich nach dem Kreuztod in die Vorhölle begibt, um die Seelen der Gerechten zu befreien. Er kniet vor einem Rundbogen, hat das zerschlagene Höllentor zu seiner Linken und ergreift das Handgelenk eines Hilfesuchenden. Während einige Gerettete, darunter Adam und Eva, Johannes der Täufer und Moses, das Geschehen aus sicherer Entfernung beobachten, versucht ein monströses Wesen oberhalb vergeblich den Zugang zur Hölle zu verteidigen. Christus selbst hält die Siegesfahne über die Schulter gelegt.
Zwar erinnert das Monogramm an den geistigen Schöpfer der Bildidee, doch fehlen Hinweise auf den Kopisten oder die Entstehungszeit. Georg Kaspar Nagler schreibt 1836, dass es der Bamberger Sammler Joseph Heller war, der die Kopien der im ausgehenden 16. und der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts in mehreren Auflagen in Brüssel erschienenen Passionsfolge eines Unbekannten "nach der Adresse Mommardi die Mommardische nennt" (Nagler Künstler-Lexicon III, S. 538).