Albertus Dürer Norics
hac imagine, Ulrichum cognomto
Varnbuler, Ro, Caesarei Regiminis
in Imperio, a Secretis, simulchi
gramateum, ut quem amet
vnice, etiam posteriati t
cognitum reddere c que conatur.
Einfassungslinien
Der großformatige Holzschnitt zeigt den Schweizer Juristen Ulrich Varnbüler als blattfüllendes Brustbild im rechten Profil vor dunklem Grund. Die Komposition folgt einer heute in der Albertina in Wien aufbewahrten Kreidezeichnung (Wien, Albertina, Inv.-Nr. 4849), die Dürer 1522 von Varnbüler angefertigt hatte, ist allerdings um beschreibende Inschriften ergänzt.
Beim Porträtierten wird das Gesicht, mit in die Ferne schweifendem und nachdenklichem Blick, als Ausdrucksträger fokussiert. Sein Barett ragt in das den Dargestellten identifizierende Textfeld am oberen Rand hinein, wodurch Tiefenwirkung erzielt wird. Zusätzlich zu Bezeichnung und Entstehungsjahr ist eine lateinische Inschrift integriert, die auf Dürer als Freund und Zeichner Varnbülers verweist.
Der Druckstock wurde lange nach dem Tod des Nürnberger Meisters verwendet. Er gelangte in den Besitz niederländischer Verleger, zunächst Hendrik Hondius und nach 1620 Willem Janssen, die Clair-obscur-Abzüge verbreiteten (vgl. Schoch/ Mende/ Scherbaum II, S. 470).