1516
mit figürlichen und pflanzlichen Ornamenten
1516 entwarf Dürer den ornamental gerahmten Holzschnitt "Christus am Kreuz", der 1517 als erste Seite im Messbuches des Eichstätter Bischofs Gabriel von Eyb stehen sollte, das Hieronymus Höltzel in Nürnberg druckte (vgl. Schoch III, S. 148, Nr. 271).
Der Gekreuzigte und die Trauernden nehmen den Bildausschnitt nahezu vollständig ein, wobei das Kreuz sowohl die Mittelachse als auch den oberen Abschluss bildet. Flankiert wird der leblose Körper von Maria und Johannes. Während der von Astwerk eingefasste Zierrahmen unten und zu beiden Seiten von Engeln mit den Leidenswerkzeugen sowie Rankenwerk ausgefüllt ist, zeigt der obere Abschluss Gottvater umringt von Putten. In dieses obere Segment der Komposition leitet der Künstler durch die Strahlengloriole Christi und den Heiligen Geist in Form einer Taube über.
Der Holzschnitt erschien 1524 in dem von Friedrich Peypus in Nürnberg gedruckten dritten Teil von Luthers "Das Alte Testament mit fleyss verteutscht" (z.B. München, Bayerische Staatsbibliothek, 2 L.impr.membr. 32-2/3). Der Bamberger Sammler Joseph Heller erwähnte 1827, dass die Druckform noch existiere (vgl. Heller Dürer 1827 II, S. 618).
Provenienz: Georg Friedrich Brandes
Provenienz: Gottfried Winckler