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Einfassungslinien
Dürer entwarf den Holzschnitt "Das babylonische Weib" als Teil seiner erstmals 1498 mit deutschem und lateinischem Text publizierten "Apokalypse".
Das babylonische Weib sitzt in venezianischer Tracht auf einem mehrköpfigen Ungetüm und hebt einen Pokal empor. Vor der Sünderin stehen unterschiedliche Repräsentant*innen der spätmittelalterlichen Ständegesellschaft. Durch ein Wolkenband von dem Geschehen abgesondert, erblicken die Betrachter*innen die Heerscharen und zwei Engel am Himmel. Einer von ihnen weist auf eine am rechten Bildrand dargestellte brennende Stadt, während der Untergang Babylons verkündet wird. Bei dem anführenden Reiter greift der Künstler auf die Silberstiftzeichnung "Galoppierender Ritter" zurück (Berlin, Kupferstichkabinett, Inv.-Nr. KdZ 49), die sich heute im Kupferstichkabinett Berlin befindet (vgl. Schoch/ Mende/ Scherbaum II, S. 101, Nr. 125).
Das Exemplar wird beschrieben als "Ausgestellt auf der Dürer-Jubliäumsausstellung zu Nürnberg, 1928". Der zugehörige Ausstellungskatalog ist in den Heidelberger historischen Beständen aufzurufen.