Wohl zwischen 1502 und 1511 entwarf Dürer die 20 Szenen des "Marienlebens", das er 1511 mit lateinischen Texten des Benedictus Chelidonius in Nürnberg verlegte. Nur wenige der Holzschnitte sind in der Darstellung datiert. Die nach apokryphen Erzählungen umgesetzte Holzschnittfolge gehört zusammen mit der "Großen Passion" und der "Apokalypse" zu den vom Künstler selbst so bezeichneten drei großen Büchern. Insgesamt haben sich fünf Kompositionsskizzen der Folge erhalten (vgl. Schoch/ Mende/ Scherbaum II, S. 216).
Dürer führte Exemplare des Marienlebens auf seine Reise in die Niederlande mit. Dies belegen diverse Nennungen im sogenannten Tagebuch der niederländischen Reise, das zwar im Original verschollen, doch durch zwei frühneuzeitliche Abschriften überliefert ist (Nürnberg, Staatsarchiv, Reichsstadt Nürnberg, Ratskanzlei, A-Laden Akten 145/15b, 18 sowie Bamberg, Staatsbibliothek, JH.Msc.Art.1#1). Zudem ist die Holzschnittfolge in der Auflistung der Dürer-Werke aufgezählt, um die einige Abschriften der Familienchronik ergänzt sind.
"Das Marienleben" ist heute in zahlreichen Sammlungen weltweit in Einzelblättern zu finden. Zahlreiche der Bücher wurden im Laufe der Zeit aufgelöst und die Holzschnitte gesondert verkauft.
Nr. 242, 1661, 2146, 2389, 2390, 2414, 2525, 2614, 3703, 4092–4094, 4349–4385, 4539, 4870, 8473, 8692, 8699, 8714, 8720, 8737, 8785, 9286, 9425, 9426
Provenienz: Gottfried Winckler
In den Heidelberger historischen Beständen ist ein mit Verkaufspreisen/ Zuschlägen annotiertes Exemplar abzurufen, hier "78.000".