schneeweiss
Die ehemals Dürer zugeschriebene Zeichnung, die dessen Lehrmeister, den Nürnberger Künstler Michael Wolgemut zeigt, gehört zum ursprünglichen Bestand der Albertina. Wie der Sammlerstempel belegt, war sie bereits in Besitz des Begründers und Namensgebers der Sammlung, Herzog Albert von Sachsen-Teschen.
Adam von Bartsch, der bis zu seinem Tod im Jahr 1821 Kustos der Graphiksammlung gewesen ist, reproduzierte dort aufbewahrte Unikate und publizierte sie. Darunter war 1785 auch die mittlerweile Hans Hoffmann zugeschriebene Zeichnung auf grüngrauem Naturpapier. Sie entstand nach dem „Bildnis des Michael Wolgemut“, das Dürer 1516 in Öl malte und das sich heute als Dauerleihgabe der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen München im Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg befindet.
Im Gegensatz zur Vorlage ist der Kopf Wolgemuts hier isoliert dargestellt. Der Kopist übernahm weder die Schulterpartie noch die den Dargestellten identifizierende Inschrift, die Dürer eigenhändig auf den Grund gesetzt hatte. Zudem verweist er nicht auf den geistigen Schöpfer.