Einfassungslinien
Den Holzschnitt "Die heiligen Stephanus, Sixtus und Laurentius" entwarf Dürer um 1504/ 1505.
In einer durch einen Rundbogen geöffneten Halle stehen drei Märtyrer. Papst Sixtus, von Adam von Bartsch und Joseph Heller noch als heiliger Gregor identifiziert, ist den Betrachter*innen zugewandt im Zentrum und hält den Geldbeutel als Attribut in der Hand. Laurentius mit einem geschlossenen Buch unter dem Arm und dem Rost als Instrument seines Martyriums blickt zu seinem Mentor. Nachdem er den Kirchenschatz, den ihm der Papst zur Verteilung an Arme überlassen hatte, auf Drängen des Kaisers nicht herausgab, röstete man ihn. Zur anderen Seite steht Stephanus mit der Märtyrerpalme in der Hand.
Als Teil der "7 stũek des schlechten Holswerks", wie in den beiden erhaltenen Abschriften des sogenannten Tagebuchs der niederländischen Reise zu lesen ist (Nürnberg, Staatsarchiv, StAN, Reichsstadt Nürnberg, Ratskanzlei, A-Laden Akten 145/15b, 18 sowie Bamberg, Staatsbibliothek, JH.Msc.Art.1#1), führte Dürer womöglich Abzüge des Holzschnitts auf seiner Reise mit sich. Zudem ist er in der Auflistung der Dürer-Werke genannt, um die einige Abschriften der sogenannten Familienchronik ergänzt sind – auch hier wird der mittig stehende Papst als Gregor identifiziert