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VVLNERA QUAE PROPTER CHRISTVM FRANCISCE TVLISTI
ILLA ROGO NOSTRIS SINT MEDICINA MALIS :~
Einfassungslinien
Um 1503/ 1504 entwarf Dürer den Holzschnitt "Der heilige Franziskus empfängt die Wundmale". Bei ihm ereignet sich die Stigmatisierung des Heiligen, die während einer vierzigtägigen Fastenzeit bei Assisi stattgefunden haben soll, in freier Natur, etwas abseits einer Ortschaft. Franziskus kniet am Boden, blickt zum Himmel und hebt ehrfürchtig seine Hände. Zur Visualisierung verbinden Strahlen seine Wundmale mit dem an ein geflügeltes Kreuz genagelten Leib Christi, das oberhalb schwebt. Ohne etwas von dem Geschehen zu bemerken, ist der Begleiter des Heiligen auf sein Buch gestützt eingeschlummert. Dem Andachtsbild ist ein lateinischer Gebetstext unterhalb der bildlichen Darstellung beigegeben.
Als Teil der "7 stũek des schlechten Holswerks" führte Dürer womöglich Abzüge des Holzschnitts auf seiner Reise in die Niederlande mit. Zudem ist er in der Auflistung der Dürer-Werke genannt, um die einige Abschriften der sogenannten Familienchronik ergänzt sind. Eine Dürer-Zeichnung desselben Motivs findet sich im Kupferstichkabinett Berlin (Berlin, Kupferstichkabinett, Inv.-Nr. KdZ 5517).
Provenienz: Georg Friedrich Brandes
Provenienz: Gottfried Winckler