Auf seiner Reise in die Niederlande malte Dürer 1521 einen „Heiligen Hieronymus“ in Öl und schenkte ihn Rodrigo Fernandez d’Almada, dem portugiesischen Faktor in Antwerpen.
Der Kirchenvater sitzt, flankiert von einem Kruzifix, am Lesepult, stützt seinen Kopf auf die rechte Hand und tippt mit dem freien Zeigefinger auf einen Totenschädel, während er den Blick fest auf die Betrachter*innen richtet. Nicht nur das Gemälde ist im sogenannten "Tagebuch der Reise in die Niederlande" erwähnt, das durch zwei frühneuzeitliche Abschriften überliefert ist (vgl. Staatsarchiv Nürnberg, Reichsstadt Nürnberg, Ratskanzlei, A-Laden Akten 145/15b, 18 sowie Staatsbibliothek Bamberg, JH.Msc.Art.1#1), sondern auch die Bezahlung des Alten, der Dürer wohl Modell saß. Zudem sind verschiedene Vorstudien sowie ein Porträt des ersten Besitzers in unterschiedlichen Institutionen erhalten.
Obwohl sich das Gemälde bis in die 1880er Jahre in Privatbesitz der Familie d‘ Almadas befand (seit 1888 Lissabon, Museu nacional de Arte antiga, Inv.-Nr. 828), gibt es zahlreiche Kopien und Rezeptionen der Dürer’schen Bilderfindung (vgl. Held 1930, S. 87).
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