Einfassungslinie
Der Künstler kopierte den Holzschnitt "Der büßende Hieronymus im Rund", der in der frühen Literatur Dürer zugeschrieben war, doch nun seiner Werkstatt, speziell Hans Springinklee.
Wie in der Vorlage zeigt er den Heiligen, akzentuiert durch einen Tellernimbus, inmitten einer Landschaft knien. Vor ihm ist ein Buch aufgeschlagen, in der Hand hält er einen Stein, um sich selbst zu kasteien. Die Einsamkeit und Ruhe der Szene wird durch den Hirsch unterstrichen, der unbehelligt im Hintergrund steht.
Im Deutschen Kunstblatt erschien 1852 eine Notiz für Sammlerkreise. Diese verwies darauf, dass die Radierung jüngst von einem Künstler namens Karl Kappes angefertigt und vom Frankfurter Kunsthändler Georg Ludwig Kohlbacher ohne trügerische Absicht verbreitet würde. Sammler sollten beim Erwerb des Rundbilds auf die Technik und Unterschiede zur Vorlage achten, um sich nicht täuschen zu lassen (vgl. Deutsches Kunstblatt, 3. Jg. (1852), S. 424).