Imperator Cæsar Diuus Maximilianus
Pius Felix Augustus
Einfassungslinien
Um 1519 entwarf Dürer den Holzschnitt "Kaiser Maximilians I.", der sich an einer Porträtzeichnung orientiert, die der Künstler am 28. Juni 1518 auf dem Augsburger Reichstag vom Kaiser anfertigen konnte (vgl. Wien, Albertina, Inv.-Nr. 4852).
Das Bildnis zeigt den Dargestellten als Brustbild im Dreiviertelprofil, wobei auf charakteristische Kaiserattribute, wie Krone, Schwert oder Zepter, verzichtet worden ist. Das Brokatgewand und Barett weisen ihn als weltlichen Herrscher aus. Schmückende Elemente sind die Halskette des Ordens vom Goldenen Vlies und eine an der Hutkrempe befestigte Brosche, auf der Maria mit dem Christuskind abgebildet ist. Oberhalb schließt eine lateinische Inschrift auf einer ausgebreiteten Schriftrolle das Porträt ab. Einige Abzüge wurden durch Handkolorierung bzw. Goldüberdruck veredelt (z.B. Bamberg, Staatsbibliothek, Sign. I G 55).
Das Porträt Maximilians, der 1519 verstarb, war derart beliebt, dass insgesamt drei Stöcke im Druck verschlissen wurden. In der Darstellung unterscheiden sich diese unwesentlich voneinander, u.a. im Satz der zweizeiligen Inschrift. Ein vierter Holzstock mit ornamentaler Rahmung wurde ehemals Dürers zugeschrieben, gilt heute jedoch in Entwurf und Umsetzung als Werk von Hans Weiditz.