IMPERATOR CAESAR
DIVVS MAXI MILIANVS
PIVS FELIX AUGVSTUS.
Der Teur Furst Kayser Maximilianus ist auff den xij.tag des Jenners seins alters Im
|ix Jar seligklich von dyser zeyt geschaiden. Anno domini 1519.
Architekturrahmung mit heraldischen Schmuckelementen
Um 1519 entwarf Dürer den Holzschnitt "Kaiser Maximilians I.", der sich an einer Porträtzeichnung orientiert, die der Künstler am 28. Juni 1518 auf dem Augsburger Reichstag vom Kaiser anfertigen konnte (vgl. Wien, Albertina, Inv.-Nr. 4852). Das Bildnis des 1519 verstorbenen Kaisers war derartig beliebt, dass nach und nach drei Druckstöcke verschlissen wurden. Während die ersten drei sich nur unwesentlich voneinander unterscheiden, wurde der vierte Holzstock um eine dekorative Säulenrahmung mit Wappen, Herrschaftszeichen, Machtsymbolen sowie um eine deutsche Inschrift ergänzt. Dies steht der ursprünglichen Darstellung Maximilians entgegen, in der auf charakteristische Kaiserattribute verzichtet worden war. Nur das Brokatgewand und Barett sollten ihn als weltlichen Herrscher ausweisen. Als schmückende Elemente dienen die Halskette des Ordens vom Goldenen Vlies und eine an der Hutkrempe befestigte Brosche, auf der Maria mit dem Christuskind abgebildet ist.
Nicht zuletzt aufgrund des auf späteren Exemplaren unten rechts in die Säulenrahmung integrierten Monogramms wurde auch der vierte Stock ehemals Dürer zugeschrieben, gilt heute jedoch in Entwurf und Umsetzung als Werk von Hans Weiditz.