Den heute Hans Springinklee zugeschriebenen Holzschnitt "Kaiser Maximilian betet in Gesellschaft von Maria und Heiligen Gottvater an" nahmen Kunstgelehrte des 19. Jahrhunderts, wie Adam von Bartsch, Joseph Heller oder Georg Kaspar Nagler unter der Rubrik "Zweifelhafte Blätter" in ihre Dürer-Publikationen auf. Sie verdeutlichten jedoch, dass sie das Werk eigentlich nicht als Teil von Dürers Gesamtwerk sahen.
Der Holzschnitt zeigt links Gottvater mit der Weltkugel, der von Engeln begleitet, den Segensgestus vollzieht. Rechts kniet Kaiser Maximilian I. im Ornat. Die Herrschaftsinsignien sind auf ein Kissen vor ihm drapiert, während er die Hände zum Beten gefaltet hält. Hinter ihm stehen Heilige, darunter Maria mit dem Jesusknaben. Mehrere Spruchbänder mit lateinischen Inschriften sowie Figurenbezeichnungen durchziehen die Darstellung. Oben rechts findet sich das Wappen mit dem Doppeladler.
Heller verwies darauf, dass sowohl die Inschriften unterhalb sowie die linke Seite mit Gottvater häufig abgeschnitten worden seien, sodass Autoren, wie z.B. David Gottfried Schöber, zwei Werke daraus machten und verzeichneten (vgl. Schöber 1769, S. 152-153). Zudem gebe es Abzüge, in die mit dem Stempel Dürers Zeichen eingefügt worden sei (vgl. Heller Dürer 1827 II, S. 775, Nr. 2045).