Die bis an die Konturen beschnittene Zeichnung zeigt das Brustbild einer Frau im linken Profil. Sie trägt Goller, Halskette und Barett über einer Goldhaube, die einen Blick auf ihre gelockten Haare zulässt. Unterhalb mittig ist - ebenso wie die Zeichnung selbst - die Figurenbezeichnung "felitz hennsin im hof" auf den Bogen geklebt.
Im 19. Jahrhundert diskutierte die Forschungsgemeinde über zahlreiche solcher zwischen 1518 und 1521 entstandenen Kohlezeichnungen, von denen sich heute 133 in verschiedenen Institutionen erhalten haben (vgl. Kastenholz 2006, S. 54). Bereits 1827 verwies der Bamberger Sammler Joseph Heller, der selbst 59 Blätter erwerben konnte, darauf, dass die Zeichnungen "im Anfange des 17. Jahrhunderts ausgeschnitten, (ohne den Conturen zu schaden), und wieder auf weises Papier gezogen" (Heller Dürer 1827 II, S. 21) worden seien. Dieses Vorgehen datierte er mithilfe der Schriftart der auf den Untersatzbogen gesetzten Personenbezeichnung. Zugleich ist die Identifikation für die seinerzeit vielfach vermutete Zuschreibung verantwortlich, denn mit den Bezeichnungen werden in Dürers Tagebuch der niederländischen Reise erwähnte Personen aufgegriffen. Eigentlich handelt es sich um eine Zeichnung von Hans Schwarz, der auf ihrer Grundlage eine Porträtmedaille anfertigte (vgl. Kastenholz 2006, Kat.-Nr. 66).