Verlag von S. Soldan's Hof- Buch- & Kunsthandlung
Nürnberg
Die Reproduktion entstand wohl vor 1821, als die Vorlage noch in Nürnberger Privatbesitz gewesen ist (heute Berlin, Kupferstichkabinett, Inv.-Nr. 6057). Neben dem Verlag und den zuständigen Fotolithographen ist mit "A. DÜRER fec." die damals geltende Zuschreibung festgehalten.
Im 19. Jahrhundert diskutierte die Forschungsgemeinde über zahlreiche solcher zwischen 1518 und 1521 entstandenen Kohlezeichnungen, von denen sich heute 133 in verschiedenen Institutionen erhalten haben (vgl. Kastenholz 2006, S. 54). Bereits der Bamberger Sammler Joseph Heller, der selbst 59 Blätter erwerben konnte, verwies in seiner Publikation des Jahres 1827 darauf, dass die Zeichnungen "im Anfange des 17. Jahrhunderts ausgeschnitten, (ohne den Conturen zu schaden), und wieder auf weises Papier gezogen" worden seien (Heller Dürer 1827 II, S. 21). Diese Handlung datierte er mithilfe der handschriftlich auf die Untersatzbogen gesetzten Personenbezeichnungen. Zugleich ist diese Identifikation für die seinerzeit vielfach vermutete Zuschreibung und die Kontextualisierung verantwortlich, denn mit vielen dieser Bezeichnungen werden in Dürers Tagebuch der niederländischen Reise erwähnte Personen aufgegriffen.
Bei der Vorlage handelt es sich um eine Zeichnung von Hans Schwarz, der wohl auf ihrer Grundlage eine nicht eindeutig identifizierte Porträtmedaille anfertigte (vgl. Kastenholz 2006, S. 283, Kat.-Nr. 184).