Nürnberg. Albrecht Dürerhaus
Wohnraum I. Stock
Postkarte
Photogr.: K. Grimm • Kupfertiefdruck: Zerreiss & Co., Nürnberg
Die Postkarte ist Teil eines Sets von neun fotografische Ansichten des Albrecht-Dürer-Hauses, die von Kurt Grimm angefertigt wurden. Diese zeigen den Zustand des Hauses nach den Umbaumaßnahmen von 1927/ 1928, jedoch noch vor den Zerstörungen des Zweiten Weltkrieges. Grimms Aufnahmen wurden in verschiedenen Kontexten reproduziert. So illustrieren sie zum Teil auch den von der Albrecht-Dürer-Haus-Stiftung herausgegebenen Bericht über die baulichen Veränderungen im Vorfeld des Dürer-Gedächtnisjahres 1928 (vgl. Bauer/ Höhn 1929).
Die vorliegende Ansicht zeigt den Blick von der hinteren in die sogenannte vordere, nordöstliche Stube im ersten Stockwerk. Im Vordergrund, rechts neben dem Türstock befindet sich ein halb in die Vertäfelung eingelassenes Waschbecken mit Wasserblase aus Zinn. Auf einem Regalbrett über der geöffneten Tür sind verschiedene Gegenstände wie Kerzenleuchter und Geschirr drapiert. Durch den Türrahmen hindurch ist ein Teil des angrenzenden Raum zu erkennen: ein hölzerner Lehnstuhl steht vor einem Kachelofen, der im Zuge der Umbauten 1927/ 1928 installiert wurde (vgl. Bauer/ Höhn 1929, S. 16). Er ersetze einen Ofen, der im Rahmen der vorhergehenden Renovierung des Hauses ab 1879 durch die Albrecht-Dürer-Haus-Stiftung eingebaut wurde. Unter der Regie Friedrich Wilhelm Wanderers war der Neueinrichtung der beiden Wohnräume im ersten Stock besondere Aufmerksamkeit gewidmet worden. Ein Großteil der von Wanderer angeschafften Einrichtungsgegenstände wurde Ende der 1920er Jahre wieder entfernt (vgl. Mende 2006, S. 47).