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Das Selbstporträt eines Knaben im 13. Lebensjahr, also im Alter von 12 Jahren, befand sich gemeinsam mit anderen Werken in einem Klebeband, dem sogenannten "Visierbuch", von Herzog Philipp II. von Pommern.
Ehemals als Leihgabe der Gesellschaft für Pommersche Geschichte im Provinzialmuseum Pommerscher Altertümer, einer Vorgängerinstitution des Stettiner Nationalmuseums, ist der Verbleib heute als kriegsbedingt verbrachtes Kulturgut unklar und das Bildnis nur durch Schwarz-Weiß-Reproduktionen sowie schriftlich festgehaltene Beschreibungen überliefert. So heißt es zur farblichen Gestaltung: "das Haupt ist mit einer roten Mütze bedeckt; über die Schultern hängt ein grüner Mantel" (vgl. Henry 1927, S. 96). Françoise Henry brachte das Bild aufgrund einer ähnlichen Tracht mit Dürers "Selbstbildnis als Dreizehnjähriger" in Verbindung (vgl. Wien, Albertina, Inv.-Nr. 4839). Da das Ölbild stilistisch stark von der in der Albertina aufbewahrten Silberstiftzeichnung abweicht, vermutete Hans Tietze eine Werkstattkopie oder gar eine Kopie des 17. Jahrhunderts (vgl. Tietze 1928, S. 372). Erst als das Blatt für restauratorische Maßnahmen aus dem Klebeband gelöst wurde, konnte die Datierung ins 16. Jahrhundert durch ein Augsburger Wasserzeichen und eine aus derselben Zeit stammende Versteifung aus Brieffragmenten bestätigt werden (vgl. Kehrer 1934). Ernst Buchner hat aufgrund des für Augsburg typischen Inschriftenbandes und der Rundbogenarchitektur das Bild als Augsburger Kopie vermutet (vgl. Buchner 1953, S. 144). Schließlich konnte Tilmann Falk das Bild stilistisch dem Frühwerk Hans Burgkmairs zuschreiben und die schon früher umstrittene Auflösung der bruchstückhaften Jahreszahl als "1485" statt "1484" nachvollziehbar als Argument für seine Zuschreibung ins Feld führen: Dürer vollendete, anders als Burgkmair, bereits im Mai 1484 das dreizehnte Lebensjahr.
S. 46
S. 103, Nr. 1001
S. 3154, XP.1001
S. 117, Nr. 1K
S. 5
S. 17, Z1
S. 7, Abb. 4 sowie Dok. 32