Das "Studienblatt mit Skizzen verschiedenen Inhalts" wurde erstmals 1882 von Charles Ephrussi besprochen. Ohne engere Verbindung untereinander zeichnete der Künstler ein Christuskind, männliche Aktstudien, einen gerüsteten Reiter, einen Harnisch und den Kopf eines bärtigen Mannes, der aufgrund des Turbans als Kopfbedeckung häufig als "Orientale" bezeichnet worden ist.
Das Skizzenblatt wird gemeinhin in die erste Italienreise des Künstlers datiert. Eduard Flechsig rückte es in die Nähe von Dürers gen Ende des 15. Jahrhunderts gefertiger Holzschnittfolge zur Apokalypse (vgl. Flechsig II, S. 405). In seine ebenfalls vor 1500 entstandenen Holzschnitte "Die Marter des Evangelisten Johannes" sowie "Die Marter der heiligen Katharina" integrierte Dürer Männer mit Turban, die auf das Florentiner Skizzenblatt zurückzuführen sein sollen (vgl. Strauss I 1974, S. 292).
S. 13, Nr. 633
S. 108, Kat.-Nr. 186
S. 292, 1495/17