doppelte Einfassungslinien
Die Zeichnung "Christus in der Kelter", die 1880 für die Berliner Sammlung angekauft wurde, wurde seit ihrer ersten Erwähnung in der Forschung mit einem Gemälde in Verbindung gebracht, das für die Klosterkirche St. Gumbertus in Ansbach in Auftrag gegeben wurde. Dieses schrieb Eduard Flechsig Dürer zu (Flechsig II, S. 502), was jedoch keinen Anklang in der Forschungsgemeinde fand (vgl. hierzu Straus 1974 II, S. 1070, 1508/28). Die Zeichnung gilt - unten links ist flau das getilgte Monogramm sichtbar - als eigenhändige Arbeit Dürers. Vom Künstler ist sogar eine eigenhändige Beschreibung erhalten (vgl. London, British Library, Inv.-Nr. Add MS 5229, fol. 52).
Im Zentrum steht Christus in der Weinpresse. Oberhalb schwebt der heilige Geist in Form einer Taube, flankiert wird er von Englein und Maria. Vor ihm am Boden knien Petrus sowie der Chorherr mit Wappen. In den zwischen ihnen stehenden Kelch regnet es Hostien.
Die von Forschenden genannten Datierungen umfassen die Zeitspanne von 1500 bis 1520 (vgl. Strauss 1974 II, S. 1070).
S. 9
S. 1070, 1508/28