Der Entwurf für einen Tafelaufsatz könnte, ebenso wie das Berliner Pendant (vgl. Berlin, Kupferstichkabinett, Inv.-Nr. KdZ 766), aus der Sammlung des Willibald Imhoff stammen (vgl. Heller Dürer 1827 I, S. 84, Nr. 95; Budde 1996, Z/66), ist mit Feder auf Pergament gezeichnet und in hellen Farben aquarelliert. Das ungewöhnlich große Format orientiert sich an der künstlerischen Vorlage (vgl. London, British Museum, Inv.-Nr. SL,5218.83).
Aus der Mitte eines polygonalen Fußes erhebt sich ein säulenartiger Aufbau, der Schale und Brunnenzier trägt. Während sich auf Oberfläche des Fußes zahlreiche Landsknechte, Bauern und Musikanten samt Tieren tummeln, windet sich dickes Astwerk um die Säule und geht an der Schale in Akanthuslaub über. Die Bekrönung bildet ein Aufsatz aus gotischem Maßwerk, der mehrere wasserspeiende Figuren beherbergt.
Die Zuschreibung an Dürer, der selbst in der Werkstatt seines Vaters in die Goldschmiedelehre gegangen ist, alterniert mit der an seinen Schwiegervater, dem Rotschmied Hans Frey. Der in Abschriften überlieferten Familienchronik zufolge fertigte dieser tragbare Brunnen mit selbstständig funktionierendem Wasserwerk (vgl. Bamberg, Staatsbibliothek, Sign. JH.Msc.Art.50, S. 6r).
unter S. 456, 1499/1