Der weder datierte noch monogrammierte "Entwurf für einen dreiarmigen Leuchter" ging über den Nachlass des Senators Hieronymus Klugkist, Mitbegründer des Bremer Kunstvereins, in den Bestand der Bremer Kunsthalle über, wo er sich bis zum Zweiten Weltkrieg befand. Die Zeichnung gehört zu den 1943 zu ihrem Schutz ausgelagerten Kunstwerken, die von Viktor Baldin, einem Offizier der Roten Armee, im Keller von Schloss Karnzow in Brandenburg aufgefunden und in die Sowjetunion überführt wurden. Auf der Rückseite ist die Zeichnung eines stehenden Landsknechts (vgl. Lost Art-ID 116810), die zwar nachträglich unten links mit Dürers Monogramm versehen wurde, doch spätestens seit Eduard Flechsig (vgl. Flechsig II, S. 295) Hans von Kulmbach zugeschrieben wird. Aufgrund dessen sowie des "leicht kalligraphische[n] Stil[s]" (Tietzes 1928 I, S. 113, A 63) des Leuchterentwurfs schlossen manche Forschende diesen aus dem Gesamtwerk Dürers aus. Von der besitzenden Institution wird die Zeichnung als Original geführt.
S. 147, Nr. 1561
S. 2998, XW.237
S. 76, Kat.-Nr. 17