Der "Entwurf zu einem Altarbild mit der Beweinung Christi" wurde 1920 als "bisher übersehen" von Edmund Schilling in die Dürer-Forschung eingeführt. Er schrieb sie nicht nur Dürer zu, sondern argumentierte sogar dafür (vgl. Schilling 1920, S. 25), dass es sich um einen Entwurf für "Die Beweinung Christi" handele, die von der Familie Holzschuher in Auftrag gegeben wurde (Nürnberg, Germanisches Nationalmuseum, Leihgabe der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen / Wittelsbacher Ausgleichsfonds, Inv.-Nr. WAF 231).
In zügigen Strichen zeigt die Federzeichnung den vom Kreuz abgenommene Leichnam Christi am Boden liegen, während im Hintergrund die drei Kreuze zu sehen sind. Johannes und Maria sind dicht beim Toten. Unter den weiteren Trauernden wirft eine Figur verzweifelt ihre Arme gen Himmel. Sogar Stifterfiguren flankieren in Andeutung eine unten mittig eingebrachte Inschriftentafel. Die Zeichnung wird von einem Ornamentrahmen eingefasst.
Die Zuschreibung an Dürer traf verschiedentlich auf Widerspruch (z.B. Beenken 1928, S. 114; Tietzes 1928 I, S. 129, A 146; Panofsky 1948 II, S. 71, 610).
S. 18, Nr. 678
S. 114
S. 71, Nr. 610