Die weder datierte noch monogrammierte Pinselzeichnung "Kopf eines Rehbocks" konnte 1953 für das Nelson-Atkins Museum of Art erworben werden. Der Künstler zeigt den Tierkopf mit Gehörn von seiner rechten Seite.
Als Friedrich Winkler die Zeichnung 1927 in seinem Aufsatz "Der Lemberger Dürerfund" erwähnte, bezeichnete er sie als Kopie (vgl. Winkler 1927, S. 354), berichtigte sich jedoch nur kurze Zeit später. Nach eigener Aussage bewegte ihn hierzu die nochmalige Begutachtung des Originals, während der Dürer-Ausstellung, die anlässlich des Jubiläums 1928 im Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg stattfand. Als Begründung nannte er die "außerordentliche Schönheit und Sicherheit der Pinselführung" (Lippmann/ Winkler 1929 VI, S. 27, Nr. 894). Diese überzeugte einige seiner Kolleg:innen jedoch nicht (z.B. Flechsig II, S. 475; Tietzes 1937 II, S. 120, A 342).
Der Zeichnung soll dasselbe Modell zugrunde gelegen haben, wie dem motivgleichen Aquarell in Bayonne (Musée Bonnat-Helleu, Inv.-Nr. 655).
S. 27, Nr. 894
S. 8
S. 120, A 342
S. 352, 1495/46