Der "Kinderkopf im verlorenen Profil nach links" soll eine von zahlreichen Studien für Dürers Rosenkranzfest (Prag, Nationalmuseum, Inv.-Nr. 0 1552) sein, das der Künstler auf seiner zweiten Italienreise im Auftrag deutscher Kaufleute als Altarbild für die Kirche San Bartolomeo in Venedig anfertigte (vgl. hierzu Zaunbauer/ Metzger 2019). Letztendlich wurde das pausbäckige Köpflein nicht nur hier, links von Dürers Selbstporträt, sondern auch in der Mitteltafel des nach seinem Auftraggeber benannten Heller-Altars aufgegriffen. In dem 1614 von Herzog Maximilian von Bayern erworbenen, in Frankfurt durch eine Kopie ersetzten und 1729 in München verbrannten Gemälde verwendete der Künstler den Kopf für einen Cherubim links unterhalb von Christus. Die Kopie befindet sich noch heute in Frankfurt (vgl. Historisches Museum, Inv.-Nr. B0265).
S. 21, Nr. 310
S. 23, Nr. 297
S. 938, 1506/23