Die aquarellierte Federzeichnung "Wappen Pirckheimers in einem Kranz" ist seit 1872 Teil der Kunstsammlungen der Stadt Nürnberg und findet sich bis heute als Depositum im Germanischen Nationalmuseum (vgl. Strauss 1974 II, S. 962, 1506/39).
Im Zentrum steht ein nach unten spitz zulaufender und zart kolorierter Dreieckschild, dessen obere Ecken eingerollt sind. Das Wappen der Familie des Nürnberger Patriziers Willibald Pirckheimer, Freund und Wegbegleiter Dürers, zeigt eine stark stilisierte silberne Birke in einem von Gold und Rot geteilten Feld. In der Zeichnung von dezenter Farbigkeit wird der Schild eingefasst von zwei zum Kranz gebundenen Lorbeerzweigen mit Blütenrispen (vgl. Zink 1968, S. 96, Nr. 73). Bei der handschriftlichen Zuordnung zur Familie "Pirckhamer" handelt es sich um eine nachträgliche Ergänzung fremder Hand.
Fritz Traugott Schulz brachte die Zeichnung mit der Rückseite einer Medaille auf Willibald Pirckheimer in Zusammenhang (Schulz 1912, S. 106), deren Vorder- und Rückseite in Johann Gabriel Doppelmayrs 1730 erschienenem Buch "Historische Nachricht von den Nürnbergischen Mathematicis und Künstlern" abgebildet ist (vgl. Doppelmayr 1730, Tab. XV). Die Zuschreibung an Dürer blieb jedoch nicht unumstritten. Das von Friedrich Winkler als "etwas unansehnlich[ ]", doch in der "Art der Lavierung Dürers [...] würdig" bezeichnete Blatt (Winkler III, S. 112, Nr. 719) wurde teils aus dem Gesamtwerk des Künstlers ausgeschieden und als Vorarbeit eines Medailleurs interpretiert (z.B. Tietzes 1938, S 133, A 396; Panofsky 1948 II, S. 143, 1511).
S. 133, A 396
S. 143, Nr. 1511
S. 96, Nr. 73
S. 962, 1506/39