Der mit der Feder konstruierte "Weibliche Akt" gehört als Teil des Nachlasses von Hans Sloane zum Gründungsbestand des British Museum.
Diverse Konstruktionslinien geben Einblick in Dürers Arbeit zur menschlichen Proportion. Das Ringen um die Form zeigt sich ebenso in den verschiedenen Varianten der Beinhaltung. Bei dem zunächst im Kontrapost leicht abgespreizten linken Bein entschied sich der Künstler dafür, es an das Standbein anzuschließen. Die resultierende Körperhaltung übernahm er bei der anschließenden Durchzeichnung auf die Rückseite des Blattes (London, British Museum, Inv.-Nr. SL,5218.184). Diese Reinzeichnung ergänzte der Künstler dann unten mittig um die Jahreszahl 1500 und sein Monogramm.
Die Blattseite rechts der Konstruktionszeichnung füllte Dürer mit Gedanken zu Maß und Proportion seiner Frauengestalten (vgl. Rupprich 1966, S. 42, Nr. 3).
S. 5, Nr. 226
S. 548, 1500/29