Die weder datierte noch monogrammierte "Proportionsstudie einer weiblichen Aktfigur mit Wappenschild" konnte 1877 für das Berliner Kupferstichkabinett erworben werden.
Bei der Frauenfigur handelt es sich um die Durchzeichnung einer Konstruktionszeichnung, die Dürer zuvor auf die Kehrseite des Blattes gezeichnet hatte (vgl. Berlin, Kupferstichkabinett, Inv.-Nr. KdZ 44). Der stehende Frauenakt im Kontrapost stützt sich mit der linken Hand auf einen Schild, während die rechte Hand - auf die Hängelampe der Konstruktionszeichnung verzichtend - erhoben ist. In der Durchzeichnung, die sich durch eine deckend schwarze, mit Pinsel aufgetragene Fläche hell abhebt, sind die Körperformen modelliert, doch Kopf und erhobene Hand verharren in der Kontur.
Die Datierung um 1500 wird an zeitgleich entstandenen Proportionsstudien Dürers und danach umgesetzten druckgraphischen Arbeiten festgemacht.
S. 153, Nr. 1634
S. 546, 1500/28