Die Kreidezeichnung "Kopf eines jungen Mannes", die sich als Dauerleihgabe aus der Stiftung Niedersachsen/ Konrad-Liebmann-Stiftung in der Obhut des Kulturgeschichtlichen Museums Osnabrück befindet, wurde erstmals 1913 von George Lees als Werk Dürers besprochen. 1926 versteigerte man das Blatt in Amsterdam als Werk Matthias Grünewalds (vgl. Aukt.-Kat. Frederik Muller & Cie., Amsterdam, 15. und 16. Juni 1926, Nr. 79). Friedrich Winkler nahm die Zeichnung dennoch in sein ab 1936 erscheinendes Verzeichnis der Dürer-Zeichnungen auf, betonte allerdings, dass sie ihm nicht im Original vorgelegen hätte (Winkler II, S. 112, Nr. 432). Zwar wurde die künstlerische Qualität des Blattes von seinen Fachkolleg:innen nicht bestritten, die Urheberschaft Dürers jedoch entschieden abgelehnt (z.B. Flechsig II, S. 467; Panofsky 1948 II, S. 113, Nr. 1104; Musper 1952, S. 261). 1957 trat auch Winkler von seiner früheren Zuschreibung zurück und rückte das Blatt in die Nähe von Hans von Kulmbach (vgl. Winkler 1957, S. 265, Anm. 1).
S. 72, Abb. 87
S. 20, Nr. 836
A 405
S. 113, Nr. 1104
S. 3030, XW.432