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Die Federzeichnung einer "Maria mit Kind", neben die Dürer später einen "Frauenakt im linken Profil" skizzierte (vgl. Strauss 1974 II, S. 1006/1507/6), gehört zum sogenannten Dresdner Skizzenbuch, in dem die handschriftliche Vorarbeit des Künstlers zu seinem ersten Buch der Proportionslehre (vgl. Dürer 1528) mit Konstruktionszeichnungen zusammengebunden wurde. Unter dem Titel "Von menschlicher Proportion (Reinschrift Buch 1) und Skizzenbuch" findet es sich seit 1769 in der Königlichen Bibliothek zu Dresden (heute Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek, Sign. Mscr.Dresd.R.147.f).
Die Marienzeichnung wurde traditionell mit weiteren Werken Dürers in Verbindung gebracht. So meinte Ernst Heidrich in ihr die Vorzeichnung zur Madonna aus Dürers um 1503/ 1504 entworfenem Holzschnitt "Die Heilige Familie mit fünf Engeln" zu erkennen (vgl. Heidrich 1906, S. 189), Tietzes einen Zusammenhang zu einer von ihnen als Werkstattarbeit eingestuften Zeichnung auf rötlich grundiertem Papier (aufbewahrt in Rotterdam, Museum Boijmans van Beuningen, Inv.-Nr. D I 209 (PK)) oder Erwin Panofsky zu dem heute als Werkstattarbeit eingestuften Gemälde "Madonna mit der Iris" (London, The National Gallery, Inv.-Nr. 5592).
S. 44, Nr. 364
S. 1006, 1507/6