Die Kreidezeichnung eines stehenden Mannes mit oben mittig eingefügtem Dürer-Monogramm blieb zunächst unbesprochen. Friedrich Winkler schrieb in seinem Verzeichnis von Dürers Zeichnungen 1936, dass er sie "als Werk Hans von Kulmbachs" (Winkler II, S. 117, Nr. 443) angenommen hatte. Als Besitzer gab er Franz Koenigs an, dessen Sammlung seit 1935 im Museum Boijmans van Beuningen in Rotterdam lagerte. Seitdem wurde die Zeichnung des Öfteren in Zusammenhang mit eigenhändigen Werken Dürers besprochen, ja ihm gelegentlich sogar zugeschrieben (vgl. hierzu Strauss 1974 VI, S. 3034, XW.443). Zwischen 1939 und 1942 wurde sie gemeinsam mit einem Konvolut aus über 500 Werken widerrechtlich von Daniel G. van Beuningen an Hans Posse, den Sonderbeauftragten Hitlers für das in Linz geplante Führermuseum, veräußert und gilt seither als verschollen.
S. 125, Nr. 1265
S. 3034, XW.443