Die weiß gehöhte Pinselzeichnung "Bärtiger Apostelkopf nach links" ist auf grundiertes Papier gezeichnet, weder datiert noch monogrammiert. Sie gelangte 1835 als Teil eines umfassenderen Konvoluts aus der Sammlung Carl Ferdinand Friedrich von Naglers in den Bestand des Berliner Kupferstichkabinetts. Der unbekannte Zeichner adaptierte Dürers "Aufwärts blickenden Apostelkopf" (Wien, Albertina, Inv.-Nr. 3112) mit Verzicht auf die Schulterpartie. Dieser war als Vorarbeit für die Mitteltafel eines von Jakob Heller für die Dominikanerkirche in Frankfurt am Main in Auftrag gegebenen Triptychons entstanden, die 1614 von Herzog Maximilian von Bayern erworben wurde und 1729 in München verbrannte. Die Berliner Kopie wurde gelegentlich im Zusammenhang mit dem ihr zugrundeliegenden Original besprochen, so bezeichnete Friedrich Winkler sie beispielsweise als "sehr schwache Nachahmung" (Winkler II, S. 126).
S. 272, unter Nr. 73
S. 1034, unter 1508/10