Die Pinselzeichnung "Bärtiger Apostelkopf nach links" ist auf grundiertes Papier gezeichnet, weder datiert noch monogrammiert. Sie konnte 1822 von der Nürnberger Kunsthandlung Frauenholz für das Dresdner Kupferstichkabinett erworben werden.
Der unbekannte Zeichner adaptierte Dürers "Aufwärts blickenden Apostelkopf" (Wien, Albertina, Inv.-Nr. 3112) mit Verzicht auf die Schulterpartie. Dieser war als Vorarbeit für die Mitteltafel eines von Jakob Heller für die Dominikanerkirche in Frankfurt am Main in Auftrag gegebenes Triptychon entstanden, die 1614 von Herzog Maximilian von Bayern erworben wurde und 1729 in München verbrannte. Die Dresdner Kopie zeigt denselben Bildausschnitt wie eine weitere Nachahmung, die sich seit 1835 im Kupferstichkabinett Berlin befindet (Berlin, Kuperstichkabinett, Inv.-Nr. KdZ 1272). Oftmals gemeinsam mit dieser wurde sie in Katalogtexten zu dem ihnen zugrundeliegenden Original besprochen.
Die Dresdner Pinselzeichnung ist als kriegsbedingt verbrachtes Kulturgut zu beklagen (vgl. Lost Art-ID 141771).
S. 150, unter W 62
S. 272, unter Nr. 73
S. 1034, unter 1508/10
S. 119, unter Nr. 267