ALBRECHT DÜRER.
FW
Die Radierung illustrierte den Einband von Friedrich Wagners 1840 veröffentlichtem Bühnenstück "Albrecht Dürer. Ein Gemälde in sechs Bildern", das die überwiegend fiktive Lebens- und Liebesgeschichte des Nürnberger Malers erzählt. Die Vorderseite des Einbands zeigte das Geschehen der ersten drei Akte in einzelnen, nummerierten Bildfeldern, die Rückseite vervollständigte die Handlung mit drei weiteren Szenen. Eingerahmt von Weinlaubranken erscheint oben die Begegnung zwischen dem jungen Albrecht und seiner zukünftigen Ehefrau Agnes. Dürer der Ältere hatte, während sein Sohn auf Gesellenreise war, mit Hans Frey, Agnes' Vater, die Vermählung geplant. Nach der Rückkehr Albrechts gingen Vater und Sohn zum Haus der Freys, um die Verbindung zu bestätigen. Die zweite Szene unten links zeigt indes Clara Pirckheimer, die Schwester von Dürers Freund Willibald und seine heimliche, verflossene Liebe. Er fertigt ein Porträt von ihr an, nachdem Clara aus Trauer über die geplante Heirat angekündigt hatte, ihrer Schwester Caritas ins Kloster zu folgen. Die Handlung des dritten Bildfelds spielt sich während Dürers Reise nach Italien ab. Sie zeigt drei venezianische Maler, namentlich Tizian, Giorgio und Giulio. Dem Fremden zuerst feindselig gesonnen, kann ein Madonnenbild Dürers sie von dessen Kunstfertigkeit überzeugen.
Abb. S. 113