ALBERTVS DVRER
NORINBERGENSIS
FACIEBAT • POST
VIRGINIS • PARTVM
1510
AD
Die Zeichnung der "Auferstehung Christi" ist eine Kopie nach einer Bildhauervorlage Dürers, die zwar im Original verloren, doch durch eine künstlerische Wiederholung (vgl. Wien, Albertina, Inv.-Nr. 3126) und eine Vorzeichnung (vgl. Nürnberg, GNM, Sammlung Bernhard Hausmann, Inv.-Nr. Hz5483) überliefert ist. Bei Bildhauervorlage und Federzeichnung handelt sich um Dürers Vorarbeiten für das Epitaph des 1510 verstorbenen Ulrich Fugger d. Ä. an der familieneigenen Gedächtnisstätte bei St. Anna in Augsburg (hierzu Paula 2010).
Auch die Pariser Kopie zeigt im Hauptfeld den auferstandenen Christus über dem Sarkophag schweben. Den Betrachter:innen zugewandt, vollzieht er mit der rechten Hand den Segensgestus, während er sich mit der linken auf den Stab der Kreuzfahne stützt. Ihn umgibt ein Wolkenband mit geflügelten Engelsköpfchen, das vom himmlischen zum irdischen Geschehen überleitet. Während die Grabeswächter im Vordergrund in einen tiefen Schlaf gesunken sind, blicken einige weitere überrascht zu der strahlenden Erscheinung empor. In den unteren Zonen des architektonischen Bildaufbaus umgeben Fantasiewesen und Pflanzenranken eine Inschriftentafel, die auf Dürer als geistigen Schöpfer und die Jahreszahl 1510 verweist.
Abb. zwischen S. 164/ 165
S. 1240, 1510/23