Der zwölfteilige Zyklus zu "Leben und Taten des Herkules" gelangte über den Nachlass des Senators Hieronymus Klugkist in die Sammlung des Bremer Kupferstichkabinetts. Der Mitbegründer des Bremer Kunstvereins vererbte diesem seine Kunstsammlung, sodass sie später in den Bestand der dortigen Kunsthalle überging. Die unter Gustav Pauli zu jeweils sechs auf zwei Bogen montierten Zeichnungen gehörten zu den 1943 zu ihrem Schutz ausgelagerten Kunstwerken, die nach Kriegsende in die Sowjetunion überführt wurden. Im 2012 erschienenen Katalog über die "Geschichte der Dürer-Sammlung in der Kunsthalle Bremen" wird angegeben, dass jeweils sechs Blätter in der Eremitage in St. Peterburg sowie der sogenannten Baldin-Sammlung in Moskau erhalten sind (vgl. Ausst.-Kat. Bremen 2012, S. 118). Letztere ist benannt nach Viktor Baldin, der als Offizier der Roten Armee im Keller von Schloss Karnzow in Brandenburg auf Kunstbestände stieß, die er anschließend in die Sowjetunion brachte. In den 1990er Jahren wurde der vollständige Zyklus in Russland ausgestellt (vgl. Ausst.-Kat. Moskau/ St. Petersburg 1992, Kat.-Nr. 24-35).
Nachdem die Zeichnungen in ihrer Bremer Zeit zunächst Lucas van Leyden zugeordnet wurden, war es Woldemar von Seidlitz, der sie 1883 als Arbeiten Dürers publizierte (vgl. Seidltiz 1883, S. 204). Auf zehn von ihnen ist die Jahreszahl 1511 und Dürers Monogramm aufgebracht. 1913 veröffentlichte Max Friedländer seine Entdeckung, dass ein Pokal in Raudnitz mit Reliefs nach den Miniaturen aufbewahrt wird (vgl. Friedländer 1913). Die seit 1922 durch Diebstahl verschollene Goldschmiedearbeit zeigte in Muschelschnitten genaue Wiedergaben nach Dürers Zeichnungen (vgl. Ausst.-Kat. Bremen 2012, S. 122).
Tietzes schlossen - gefolgt von Erwin Panofsky - den Zyklus aus dem Werk Dürers aus.
S. 9, Nr. 764-775
A 270-A 281
S. 94-95, Nr- 914-925
S. 358, 369
S. 1292-1299, 1511/21-32
S. 116, Kat.-Nr. 33