1511
AD
"Die Geburt des Herkules" gehört zu einem zwölfteiligen Zyklus, in dem der Künstler sich intensiv mit "Leben und Taten des Herkules" auseinandersetzte. Als erstes Blatt des Zyklus' sehen die Betrachter:innen Alkmene, die unterstützt von Helferinnen, in den Geburtswehen liegt, die von der wütenden Hera, der betrogenen Gemahlin des Kindsvaters Zeus und deshalb zeitlebens missgünstige Verfolgerin von Herkules, verzögert wurden. Das kleinformatige Rundbild trägt die Jahreszahl 1511 sowie Dürers Monogramm und soll als Vorlage für dekorative Goldschmiedearbeiten gedient haben (vgl. Strauss 1974 III, S. 1292, 1511/21).
Die Zeichnung gelangte mit dem Nachlass des Bremer Senators Hieronymus Klugkist in die Sammlung des Bremer Kunstvereins, sodass sie später in den Bestand der dortigen Kunsthalle überging. Seit der Kriegsauslagerung von 1943 ist das Blatt als kriegsbedingt verbrachtes Kulturgut zu beklagen (Lost Art-ID: 113425).
Die Zuschreibung an Dürer blieb nicht unangefochten, beipielsweise schlossen Tietzes - gefolgt von Erwin Panofsky - den gesamten Zyklus aus dem Werk Dürers aus.
S. 9, Nr. 764
A 270
S. 94, Nr. 914
S. 1292, 1511/21
S. 116, Kat.-Nr. 33.1; S. 243